Seit fast zwei Jahren leben wir in merkwürdigen Zeiten. Soziale Distanzierung und Lockdowns – das sind sicherlich nicht die Themen, die ich in meinem Blog behandeln will. Aber wir kommen nicht umhin, dass sie unser tägliches Leben ständig durch neue Herausforderungen beeinflussen. Nachdem die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr wieder geschlossen haben, habe ich mich entschieden, die bekannte Weihnachtsatmosphäre zu Hause nachzubilden. Schließlich sagte Konfuzius, dass Freude überall ist, es gilt nur sie zu entdecken. Genau das habe ich diesen Sonntag gemacht, indem ich diesen Rahmfladen vorbereitet habe, welches traditionell auf Weihnachtsmärkten zubereitet wird, sowie das beliebteste Weihnachtsgetränk – aromatischer Glühwein (siehe das Rezept hier).
Der Rahmfladen, bekannt auch als Flammbrot, wird aus Hefeteig hergestellt. Er wird normalerweise mit Sahne und einer Kombination aus Kartoffeln, Zwiebeln oder Speck belegt. Dieses Flammbrot schmeckt absolut köstlich auch in anderen Variationen – zum Beispiel mit Kirschtomaten, Paprika, Pilzen, oder warum nicht eine süße Variante mit weihnachtlichem Touch, z. B. mit Äpfeln, Birnen und Camembert oder Ziegenkäse?
Ich werde heute allerdings genau das traditionelle Rezept zubereiten, denn es passt perfekt zu unseren Vorlieben. Das vegetarische Fladenbrot habe ich mit Zwiebeln und Kartoffeln belegt. Meiner Meinung nach passt es so perfekt und braucht eigentlich nichts mehr, aber ich vermute, Fleischliebhaber würden mir widersprechen. Deshalb habe ich dem Brot für Emanuel noch eine weitere traditionelle Zutat hinzugefügt, nämlich kleine Stückchen Mangalitsa-Salami (anstelle von Speck).
Hinweis: Diese Fladenbrötchen sind einem anderen, ebenfalls für die Weihnachtsmärkte typischen Gebäck sehr ähnlich, welches aus Frankreich stammt und vor allem in Süddeutschland beliebt ist. Das ist nämlich der Flammkuchen, der mit einem dünnen Teig ohne Hefe zubereitet wird.
Rahmfladen (Flammbrot) mit Zwiebeln, Kartoffeln & Speck
Zutaten
- 210 g Weizenmehl
- 90 g Roggen- oder Dinkelmehl
- 6 g frische Hefe
- 50 ml Milch
- 100 ml lauwarmes Wasser
- 2 TL Olivenöl
- 1 TL Salz (gestrichen)
- 1 Prise Zucker
- 150 g Sauerrahm
- 150 g körniger Frischkäse
- 2 Kartoffeln (vorgekocht)
- 1 Zwiebel
- Speck oder Salami nach Belieben
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Thymian
Für den Teig:
Für den Belag:
Anweisungen
- Das Mehl sieben und in der Mitte eine Mulde formen.
- Die Hefe in die lauwarme Milch bröckeln, eine Prise Zucker hinzufügen und mit einem Schneebesen so lange verrühren, bis sich die Hefe völlig in der Flüssigkeit aufgelöst hat.
- Die Mischung in die Mulde gießen und mit etwas Mehl einrühren.
- 15-20 Minuten gehen lassen. Sobald die Oberfläche der Mischung schaumig wird oder Luftblasen bildet, ist die Hefe aktiv.
- Die restlichen Zutaten hinzufügen und zu einem weichen Teig 5-6 Minuten kneten.
- Den Teig zu 4 Kugeln formen und diese mit etwas Öl bestreichen.
- Die Kugeln mit Frischhaltefolie oder Deckel abdecken und ca. 1,5 Stunden bei Zimmertemperatur (20-25 Grad) gehen lassen.
- Man kann den Teig auch am Vorabend vorbereiten. Den Teig ca. eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen und dann in den Kühlschrank bis zum nächsten Tag stellen, jedoch nicht länger als 18 Stunden. Am nächsten Tag den Teig ca. 1 Stunde vor Verwendung aus dem Kühlschrank nehmen.
- Den Backofen auf 220°C Grad vorheizen. Wenn ihr einen Pizzastein habt, würde er pefekt für das Backen passen.
- Den Sauerrahm mit dem Frischkäse mischen und nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen.
- Die Zwiebel je nach Größe in dünne Halbringe oder Ringe schneiden.
- Fleischliebhaber können Speck oder Salami ihrer Wahl hinzufügen, indem sie diese in kleine Würfel schneiden.
- Den Teig zu ca. 5 mm dicken ovalen Fladen ausrollen, wobei der Rand etwas dicker sein soll (ca. 1 cm).
- Das Fladenbrot mit der Mischung aus Sauerrahm und Frischkäse bestreichen, jedoch den Rand aussparen.
- Mit Zwiebelringen, Kartoffeln (und Speck bei Wunsch) belegen und mit Thymian bestreuen.
- Ca. 20 Minuten goldbraun backen. Die Rahmfladen nicht zu lange backen – sie sollen weich werden, nicht knusprig.